Níðhöggr – Der Wurm unter der Wurzel
Im Jahre 500 n. Chr., da das Irminsul erzittert, alte Schwüre welken und selbst Götter an Kraft verlieren, regt sich etwas in der Tiefe. Kein Schrei. Kein Krieg. Nur ein Wispern, ein Grollen, ein Kauen. Níðhöggr, der Weltennager, hat sich erhoben – nicht als Drache über den Lüften, sondern als Fäulnis unter den Füßen. Er ist kein Krieger. Er ist das Ende in Zeitlupe. Und er trägt ein menschliches Gesicht.
Gesuch: Níðhöggr – Der Fäulnisbringer
Volk: Urkraft / Uraltes Wesen (nicht göttlich, nicht sterblich)
Herkunft: Tiefen von Niflheim, unter den Wurzeln der Irminsul
Titel: Der Wurm, der Nager, Fresser der Wurzeln, Dunkler Spiegel
Berufung: Verderber des Gleichgewichts, Verführer des Verfalls, Gegner des Lebens – nicht aus Hass, sondern Natur
Besonderheit: Trägt menschliche Gestalt mit roten Augen, schwarzem Haar – doch sein Blick zersetzt Mut, seine Stimme Hoffnung
Erscheinung:
Níðhöggr erscheint als schlanker Mann von ruhiger, beinah höflicher Gestalt. Schwarzes Haar, wie Pech gegossen. Augen: blutrot, ohne Leben. Seine Kleidung: schlicht, schwarz, mit Andeutungen von Flügelstrukturen oder Schuppenmustern, als würde das, was er war, nie ganz verschwinden. Er spricht ruhig, fast warm – und doch bleibt jedes Wort im Hörer zurück wie ein Wurm in der Wurzel.
Hintergrund:
In alten Liedern nagt Níðhöggr an den Wurzeln der Weltesche, um die Ordnung zu schwächen. In *Nebelschleier* ist er nicht nur Mythos – sondern Form geworden. Vielleicht durch ein Opfer. Vielleicht durch Schwäche der Götter. Vielleicht, weil nichts ewig lebt. Níðhöggr ist kein Dämon. Kein Besessener. Sondern Wahrheit: Alles vergeht. Und wenn genug zerfällt, steigt er auf. Er ist da – **nicht um zu kämpfen**, sondern um **das Letzte aus der Welt zu nehmen**: Bedeutung.
Fähigkeiten:
- Zersetzung: Níðhöggrs Berührung oder Worte lassen Vertrauen, Eide, Magie oder sogar Leben langsam verfaulen.
- Flüsterwurm: Pflanzt Gedanken, Zweifel oder Wahnsinn – nicht laut, sondern schleichend.
- Unzerstörbarkeit: Nicht durch Waffen besiegbar – nur durch Erkenntnis, Opfer oder etwas, das älter ist als Furcht.
- Optionale Magie: Spiegel der Seele (zeigt, was wirklich schwach ist), Traumfäule, Wurzelseelenbann.
Beziehungen und Konflikte:
Níðhöggr steht gegen niemanden – und gegen alle. Odin sah ihn in alten Visionen, doch schwieg. Balder spürt ihn – wie Kälte im Licht. Loki kennt ihn – vielleicht zu gut. Mor’Khar nennt ihn „Bruder, der zu tief denkt“. Frigg fürchtet, was er aus Liebe macht. Die Irminsul? Spürt ihn in den Tiefen. Und Idun? Ist sein Gegenteil. Und vielleicht seine letzte Grenze.
Motivation:
Níðhöggr will nichts. Kein Reich. Kein Lob. Er will nur, dass das **Unausweichliche** geschieht. Denn in seinem Weltbild ist nicht der Tod das Ende – sondern das, was man trotz besseren Wissens versucht zu retten. Und das, was lebt, muss lernen: Alles fällt.
Was erwartet dich in dieser Rolle?
- Ein uraltes Wesen – kein klassischer Antagonist, sondern eine unausweichliche Prüfung
- Spiel mit Konzepten wie Zerfall, Wahrheit, Zeit, Hoffnung und Illusion
- Stille Szenen, aber gewaltige Wirkung – in Gedanken, in Zweifeln, in der Irminsul selbst
Übernahme:
Diese Figur ist ein besonderer Charakter des Spiels und steht nur nach Rücksprache mit dem Team zur Verfügung.
Wenn du Interesse hast, Níðhöggr zu verkörpern, sende eine ausführliche Charakteridee oder ein Probeposting an das Team.
Empfohlen für Spieler:innen, die Freude an tiefgründigen, langsam wirkenden, atmosphärisch-mächtigen Rollen haben – jenseits von Gut und Böse.