Allgemeine Einleitung
Die Fortbewegung war von sozialen und wirtschaftlichen Gegebenheiten geprägt. Nur wenige konnten sich Reittiere leisten, und der Großteil der Bevölkerung war auf ihre Füße oder auf einfache Transportmittel angewiesen. Die Wahl des Fortbewegungsmittels beeinflusst nicht nur die Geschwindigkeit der Reise, sondern auch die Möglichkeiten, Gepäck und Ausrüstung mitzunehmen.
Reittiere
Pferde
- Kosten: Pferde waren teuer in der Anschaffung und noch teurer im Unterhalt. Sie benötigten regelmäßige Pflege, Hufbeschläge und Futter wie Hafer und Heu.
- Verwendung: Pferde wurden vor allem von Adligen, Kriegern und Boten genutzt. Für Bauern waren sie meist unerschwinglich.
- Pflege: Pferde mussten regelmäßig gestriegelt werden, um Hautkrankheiten zu vermeiden. Ein schlecht sitzender Sattel oder dauerhafte Belastung konnte Wunden und Entzündungen verursachen.
- Krankheiten: Pferde waren anfällig für Hufrehe, Koliken und Infektionen. Eine Reise konnte durch ein krankes Pferd erheblich verzögert werden.
Maultiere und Esel
- Vorteile: Robuster als Pferde, weniger anfällig für Krankheiten und in der Lage, steile oder unwegsame Pfade zu bewältigen.
- Verwendung: Häufig von Händlern und Bauern genutzt, um Waren zu transportieren.
Rinder
- Nutzen: Rinder wurden als Zugtiere für Karren und Pflüge eingesetzt, seltener als Reittiere.
- Geschwindigkeit: Sehr langsam, aber ausdauernd.
Alternative Transportmethoden
- Zu Fuß: Die häufigste Form der Fortbewegung, insbesondere für Bauern und einfache Reisende.
- Karren und Wagen: Für den Transport von Waren und schwerem Gepäck, oft von Rindern oder Maultieren gezogen.
- Boote: In Flussregionen waren einfache Holzboote ein bevorzugtes Transportmittel.
Reiserouten
Wichtige Aspekte
- Straßen: Es gab nur wenige befestigte Wege, und diese wurden hauptsächlich für Handelsrouten genutzt.
- Pfade: Schmale Trampelpfade durch Wälder und Berge waren oft die einzige Verbindung zwischen Siedlungen.
- Flüsse: Viele Reisen erfolgten entlang von Flüssen, da diese natürliche Orientierungspunkte boten und oft einfacher zu navigieren waren.
Reisegeschwindigkeit
- Zu Fuß: Etwa 20–25 km pro Tag, abhängig vom Gelände und der Kondition.
- Mit Pferd: Bis zu 40 km pro Tag, abhängig von der Belastung des Tieres.
- Mit Karren: Langsamer, etwa 10–15 km pro Tag, abhängig vom Gewicht der Ladung und der Beschaffenheit der Wege.
Spielmechanik
Reiseplanung
- Spieler sollten bei der Planung von Reisen die Verfügbarkeit von Tieren und Transportmitteln berücksichtigen.
- Die Wegbeschaffenheit, das Wetter und die Belastung der Tiere beeinflussen die Reisezeit.
- Erzähler können unvorhergesehene Ereignisse wie Krankheiten, schlechtes Wetter oder Angriffe auf Reisen einbauen.
Logik und Realismus
- Charaktere können keine große Anzahl von Gegenständen oder schwere Ausrüstung tragen, ohne ein entsprechendes Transportmittel zu nutzen.
- Reisen mit Tieren erfordern regelmäßige Pausen, um die Tiere zu füttern und zu pflegen.
Interaktionen auf Reisen
- Bauern oder Händler könnten Reisende gegen Bezahlung oder Hilfeleistung mitnehmen.
- Charaktere könnten sich zusammenschließen, um Schutz vor Räubern oder wilden Tieren zu bieten.
Würfelmechanik für Ereignisse
- Optional können Würfel oder Karten verwendet werden, um Ereignisse während einer Reise zu bestimmen (z. B. das Wetter, Begegnungen mit NPCs oder die Gesundheit eines Reittieres).